Man könnte meinen die Hitze macht der Feuerwehr nichts aus, weil sie es vom Feuer gewohnt sind. Doch die bevorstehende Hitzewelle ist auch für die Feuerwehr eine Herausforderung.

Die Feuerwehr ist sich der Umgang mit der Hitze gewohnt. Am Feuer herrschen Temperaturen von mehreren hundert Grad. Um das Feuer aus der Nähe zu bekämpfen, hat jeder AdF (Angehöriger der Feuerwehr) eine persönliche Brandschutzausrüstung. Die besteht aus massiven Lederstiefeln, Elchleder-Handschuhen, einen Helm sowie Brandschutzjacke und -hose. Letzteres besteht unter anderem aus feuerfestem Nomex und ist sehr gut isoliert. Zusammen mit dem Atemschutzgerät und der dazugehörige Maske, kann man so für eine gewisse Zeit direkt am Feuer arbeiten. Diese persönliche Schutzausrüstung ist die Standard-Ausrüstung für fast jede Einsatzart. Im Winter bietet die Brandschutzjacke und -hose einen guten Schutz gegen die Kälte.

Anders sieht es jedoch im Sommer aus und besonders bei einer Hitzewelle. Die persönliche Schutzausrüstung heizt den Körper bei heissen Temperaturen sehr rasch auf. Man kann die Brandschutzjacke und -hose wie ein Ski-Anzug betrachten. Schweissausbrüche und schnelle Erschöpfung wären bei Arbeiten mit einem Ski-Anzug bei heissen Temperaturen die Folge. Die Leistungsfähigkeit ist sehr eingeschränkt. Und so ergeht es auch der Feuerwehr im Einsatz. Das Arbeiten an der Front erfordert die persönliche Schutzausrüstung. Demzufolge sinkt die Einsatzleistung jedes einzelnen AdF. Sprich die Leute müssen schneller ausgewechselt werden und brauchen mehr Pausen. Das hat einen höheren Personalbedarf zur Folge.

Jeder AdF ist gefordert, frühzeitig seine persönlichen Grenzen zu erkennen und sich auswechseln zu lassen. Nach getaner Arbeit müssen die Schutzkleider sofort ausgezogen werden, damit der Körper abkühlen kann. Trinken und ein Platz im Schatten unterstützen das Abkühlen. Unser Tanklöschfahrzeug verfügt über eine Klimaanlage. Da das TLF wegen der Pumpe sowieso läuft, kann die Kabine mit Hilfe der Klimaanlage gekühlt werden und überhitzte AdF können sich darin abkühlen. Ist der Körper genug abgekühlt und wieder gestärkt, machen sich die AdF für die nächste Aufgabe bereit.

Gefordert ist auch der Einsatzleiter. Er muss schneller nachalarmieren, um genügend einsatzfähige Personen zur Verfügung zu haben. Eventuell reicht der eigene Mannschaftsbestand dafür gar nicht mehr aus und eine Nachbarfeuerwehr muss zur Unterstützung angefordert werden. Der Einsatzleiter muss ein besonderes Augenmerk auf die Trupps werfen und sie früher auswechseln als sonst. Der Sammelplatz für die Mannschaft sollte möglichst im Schatten sein und es muss genug Trinkwasser zur Verfügung stehen.

Je nach Hitze ist auch der Übungsbetrieb von der Hitzewelle betroffen. Zwar finden die Übungen meist am Abend statt, doch teilweise sind dann die Temperaturen immer noch sehr hoch. Dann wird nach Möglichkeit die persönliche Schutzausrüstung auf ein Minimum reduziert und die Intensität der Lektion angepasst. Es werden auch mehr Pausen als sonst gemacht.

Wie eingangs erwähnt, ist die Feuerwehr den Umgang mit der Hitze gewohnt. Die Leistungsfähigkeit ist jedoch eingeschränkt und im Einsatz müssen gewissen Massnahmen getroffen werden. Prophylaktisch müssen jedoch keine speziellen Vorkehrungen getroffen werden.

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert