Am September 2018 öffnete die Feuerwehr Wetzikon-Seegräben ihre Toren und gab einen Einblick in die Arbeit der Feuerwehr. Auch dieses Jahr wurden Einsatzdemonstrationen vorgeführt in einem speziellen Container. Dabei kann auch mal etwas schieflaufen.

Vor ein paar Jahren hat die Feuerwehr Wetzikon-Seegräben aus einem ausrangiertem Schiffscontainer ein Wohnzimmer für Brandeinsätze umgebaut. Eine Front vom Container wurde entfernt, damit die Zuschauer sehen, was die Feuerwehr im inneren der Wohnung macht. Dieses Jahr wurde zudem ein Auto präpariert, um darin Feuer zu entfachen, ohne dass gleich das ganze Auto in Brand gerät.

Für die Einsatzdemonstrationen wurde am Morgen eine Mannschaft bestimmt, die den ganzen Tag hindurch Vorführungen im Container demonstrieren. Geübt wurden die Einsätze im Voraus nicht. Die Mannschaft weiss vor dem Einsatz, was ungefähr das Szenario ist. Wie fest es dann schlussendlich brennt, wissen sie jedoch auch nicht.

Die Mannschaft hatte den ganzen Tag hindurch schon mehrere kleine Einsätze ohne Probleme absolviert. Nun stand ein etwas grösserer Einsatz an. Die Annahme war, dass ein Auto in die Fassade der Wohnung fuhr und Feuer fing. Das Feuer griff dann auf das Gebäude (Container) über. Die Feuerwehr musste nun den Autobrand und danach die Wohnung löschen. Im Auto wurde eine Metallwanne mit Heptan installiert. Im Brandcontainer wurde in der Ecke hinter dem Sofa ebenfalls eine Wanne mit Heptan eingerichtet. Zudem wurde Holz in die Wanne gelegt.

Die Brandbekämpfung vom Auto verlief erfolgreich. Danach machte sich der Löschtrupp an die Brandbekämpfung vom Feuer im Brandcontainer. Ausgerüstet war der Trupp mit Atemschutz und dem Schnellangriff. Da in der Wanne doch einige Liter Heptan waren und Wasser nicht das richtige Löschmittel dafür ist, konnte der Brand nicht gelöscht werden (Heptan eignet sich grundsätzlich sehr gut für solche Demonstrationen). Der Einsatzleiter entschied sich dann einen Pulverlöscher einzusetzen.

Der Pulverlöscher wurde dann vom Truppführer aus nächster Nähe in die Metallwanne abgegeben. Das hatte eine grosse Stichflamme erzeugte. Glücklicherweise verfügen wir über eine sehr gute Schutzausrüstung und der Truppführer blieb unverletzt. Der Truppführer setzte den Löschangriff mit dem Pulverlöscher weiter und es gelang im schlussendlich das Feuer zu löschen.

Was war schiefgelaufen? Der Truppführer war mit dem Pulverlöscher viel zu nah an der Metallwanne mit dem brennden Heptan. Durch die Nähe und den Druck des Feuerlöschers wurde das Heptan herumgespritzt und entzündete sich. Mit dem Pulverlöscher muss man eine gewisse Distanz zum Feuer haben. So kann sich eine Pulverwolke bilden, die das Feuer erstickt.

Die Szene ist nicht unbedingt die beste Werbung für uns. Trotzdem haben wir die Aufnahmen veröffentlicht und posten diesen Beitrag. Die Situation zeigt auf, wie anspruchsvoll die Brandbekämpfung ist. Wir sind uns bewusst, dass wir bei solchen Demonstrationen ohne Netz und doppeltem Boden arbeiten. Das Risiko ist aber kalkuliert und für die Besucher besteht zu keiner Zeit eine Gefahr.

Die Situation zeigt aber auch auf, dass der Umgang mit Feuerlöscher geübt sein muss. Selbst erfahrenen Feuerwehrleuten passieren Fehler. Im Zweifelsfall lässt man besser die Finger von der Brandbekämpfung und beschränkt sich auf das Alarmieren und Retten / Evakuieren von Personen und Tieren.

René

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert